Die Downsizing-Option!
Gas geben und dabei weniger Kraftstoff verbrauchen, die neuen VTG Turbolader machen dies möglich. Im Gegensatz zur mechanischen Aufladung benötigt der
Turbolader keine mechanische Antriebsleistung. Dies führt im Vergleich zum Kompressor zu einem geringeren Kraftstoffverbrauch.
Durch den Einbau eines VTG-Turboladers kann der Hubraum des Motors reduziert werden, was der Begriff „Downsizing“ ausdrückt.
Downsizing reduziert den Kraftstoffverbrauch und den mit ihm verbundenen CO2-Ausstoß ungemein. Wesentlicher Grund für die Kraftstoffeinsparung ist der Motorbetrieb mit
höherem Mitteldruck in spezifisch höher belasteten und damit verbrauchsgünstigeren Kennfeldbereichen.
VTG Turbolader für Benzinmotoren
Mit der Einführung der ersten VTG-Turbolader für Benzinmotoren im Porsche 911 Turbo gelang es bereits im Jahr 2006 dem Hersteller Porsche in Zusammenarbeit mit BorgWarner
erfolgreich diese Technologie im Sportwagensegment einzuführen. Die besondere Herausforderung liegt beim Ottomotor in der hohen Abgastemperatur von ca. 1000°C. Das sind
extremste Belastungen für die auch neu entwickelten hochtemperaturfesten Werkstoffe und stellt besonders hohe Ansprüche an die Konstruktion der Ausführung.
Mit dem neuem Miller-Cycle Motor EA211 TSI evo
macht die Benzin-Motor-Technologie einen entscheidenden Entwicklungsschritt. Der neue 1,5 Liter Volkswagen Motor ist für den konzernweiten Einsatz entwickelt worden.
Ein besonderes Merkmal der neuen Technik ist der in weiten Kennfeldbereichen außergewöhnlich hohe Wirkungsgrad. Entscheidend dafür ist die Einführung des so genannten
Miller-Brennverfahrens mit erhöhter Verdichtung und die Aufladung durch einen Abgasturbolader mit variabler Turbinengeometrie – eine Weltneuheit in der Ottomotoren-Großserie.
Die Zylinderabschaltung (ACT) erschließt in der Teillast weiteres Entdrosselungspotenzial. Damit leistet der Motor einen erheblichen Beitrag zur Erfüllung der sich weiter
verschärfenden Verbrauchs- und Abgasnormen. So sind bei dem neuen VW EA211 TSI evo Wirkungsgradvorteile von bis zu 10% im Vergleich zum bisherigen 1,4l TSI (92 kW) erreichbar.
Im Alltag bedeutet dies einen Verbrauchsvorteil in der Größenordnung von einem Liter auf 100 km.
Ein Abgasturbolader mit variabler Turbinengeometrie bietet durch die betriebspunktoptimale Anpassung der Turbinen-Durchflusscharakteristik einerseits
die Möglichkeit, bereits ab geringen Motordrehzahlen eine sehr hohe Turbinenleistung und damit einen hohen Ladedruck bereitzustellen. Besonders im dynamischen Fahrbetrieb
und vor allem ohne die Nutzung der dynamischen Ventilüberschneidung (Scavening) kommen hier die Vorteile der VTG voll zum Tragen. Zudem hilft die Vermeidung eines
Wastegate-Massenstroms, den Abgasgegendruck im Nennleistungsbereich zu senken und damit auch bei einem hohen Ladedruckniveau frühe Schwerpunktlagen sicherzustellen.
Abhängig von den Umgebungsbedingungen kann der motorische Liefergrad und mit ihm der ATL-Betriebspunkt optimiert werden.
Bei der Auslegung dieser neuen Motorenkonzepte ist das Ziel möglichst gute Wirkungsgrade, sowohl im Low-End Torque-Bereich als auch im Nennleistungsbereich zu
erreichen, ein optimales Spielfeld für den neuen VTG-ATL. So fahren die neuen Motoren mit einer maximalen Abgastemperatur von 880°C und einem Luftverhältnis von λ=1
im gesamten Kennfeld. Dieses Temperaturniveau ist nur geringfügig höher als es heute bei Dieselmotoren üblich ist. Daher konnte die Konstruktion des VTG-ATL ähnlich
der eines TDI Motors gehalten werden. Verändert wurden am Turbolader ein optimiertes Schaufellagespiel, sowie Leitschaufeln aus einer Ni-Basislegierung, eine neue
reibungsoptimierte, 0W20-fähige Turbolader-Lagerung inklusive wassergekühltem Lagergehäuse, einem trägheitsoptimierten Turbinenrad und einem schnell und präzise arbeitenden
elektrischen Ladedruck-Steller.